Herbstarbeiten

Abschleuderung und Herrichtung des Wintersitzes

Den Vorgang des Abschleuderns will ich hier nicht noch einmal beschreiben. Unter dem Thema Ernte und im Haupt-Menü für den Herbst habe ich dies schon getan.

Und trotzdem gehört das Abschleudern schon zu den Arbeiten im Herbst, denn gleichzeitig mit der Entnahme des letzten Honigs wird der Wintersitz der Bienenvölker hergerichtet.

Der Wintersitz ist die Anzahl und Ordnung an Zargen und Waben, in denen jedes Bienenvolk über den Winter geht. Das heißt nach dieser Tätigkeit ändert sich am Raum, der dem Volk zur Überwinterung zur Verfügung steht nichts mehr. Dieser Raum sollte nicht zu groß bemessen sein. Zu wenig Raum wäre aber auch nicht von Vorteil für die Überwinterung. So ist es dem Urteil und der Erfahrung des Imkers überlassen, ob seine Völker über die Herbst- und Wintermonate in einer angemessenen Behausung verbringen.

Ausschlaggebend für diese Bemessung ist in erster Linie die Stärke des Volkes. Die Aussicht auf die weitere Entwicklung des Volkes ist aber ebenso gewichtig und muß in diese Überlegung mit einbezogen werden.
Die Stärke des Volkes wird im Herbst meist überschätzt. Ende Juli sind noch sehr viele Bienen im Stock, die den Winter nicht erreichen, geschweige denn diesen überleben werden. Es sind noch Massen an Sammelbienen vorhanden, die im Juni entstanden sind, als das Volk noch aus dem Vollen schöpfen konnte. Im Juli haben diese Bienen hart gearbeitet und sind am Ende ihrer Lebenszeit angekommen. Mit der Aufarbeitung des Winterfutters und der Aufzucht der Winterbienen, die sich über den August bis zum Oktober hin zieht verausgaben sich die Sommerbienen derart, dass sie alle absterben. Die Bienen, die im August, September und Oktober schlüpfen sind die Bienen, die das Volk über den Winter tragen. Die Anzahl dieser Bienen ist im Volk wesentlich geringer als die der Sommerbienen.

Aus diesem Grunde richte ich den Wintersitz der stärksten Völker auf zwei Zargen ein. Auch wenn man Ende Juli den Eindruck haben könnte, die Bienen passen gar nicht in zwei Zargen hinein, entnehme ich doch alle übrigen Zargen im Rahmen des Abschleuderns und richte den Sitz dieser Völker auf zwei Zargen ein. Dabei hänge ich die Waben aus den Honigräumen, die nur teilweise mit Honig gefüllt sind in die unteren Zargen und "drücke" damit schon das Futter näher an den Brutraum heran. Ganz gefüllte und gedeckelte Randwaben im zweiten Zargen entnehme ich vorher noch zur letzten Schleuderung, denn nach meiner Erfahrung ist es besser, das Volk hat Anfang August auch noch Leerräume zur Verfügung, die es benötigt, um eine ordentliche Wintertraube einrichten zu können. Die Bienen überwintern nämlich nicht zwischen vollen Honigwaben. Im Gegenteil: Zur besseren Wärmeregulierung und -dämmung sind leere Wabenzellen von Vorteil. Dort können sich die Bienen zur Traube zusammenziehen und ein gutes Klima zur Überwinterung schaffen. Säßen die Bienen auf restlos gefüllten Waben, würde der kalte Honig als Kältekeil zwischen den Wabengassen wirken. Die Bienen jeder Wabengasse wären so von jeder weiteren Wabengasse wärmetechnisch abgetrennt und müsste ihren eigenen schmalen Raum auf Temperatur halten. Für die Bienen wäre das nicht möglich. Sie würden über Winter erfrieren.

Zusätzlich zum Wärmehaushalt kommt die Tatsache, dass die Bienen in der Wintertraube nur dann fressen, wenn sie an den Rand der Traube gelangen. Daher sitzt die Traube immer unter dem Futter. Die Bienen darin rotieren gewissermaßen immer von innen nach außen, fressen dort und rotieren dann wieder von außen nach innen und wärmen sich dort wieder auf. Mit dem abnehmenden Futter wandert so die Bienentraube im Stock immer weiter nach oben.

Ein weiterer Grund nicht schon im August Honig-gefüllte Waben im Volk zu haben ist die Tatsache, dass die Bienen durch den enormen Schwund an Individuen in diesem Zeitraum den Honig, der nahe am Flugloch eingelagert wäre nicht ordentlich bewachen könnten. Eindringlinge, wie die Wespen, die in den kühlen Tagen dieser Zeit noch wesentlich agiler sind als die Bienen, hätten leichtes Spiel, an das überschüssige Futter heranzukommen. Auch Bienen von anderen Völkern, die evtl. schon hungern versuchen an dieses unbewachte Futter heranzukommen. Räubereien und damit Völkerverluste wären vorprogrammiert. Man ist also gut beraten, wenn man den Wintersitz so einrichtet, dass möglichst im oberen Zargen Futter, im Unteren Zargen Bienen und Brut sitzen. So kommen die Bienen am besten über den Winter.

Manche junge Völker, und die, die im Juli zwei Zargen schon nicht mehr ganz besetzen können, sind daher auf einen Zargen einzuengen (belassen) und entsprechend auch mit weniger Futter zu versorgen.

Erste Behandlung mit AS gegen die Varroa

Sofort am Tag nach dem Abschleudern werden die Bienen mit Ameisensäure gegen die Varroamilbe behandelt.

Die Varroa-Milbe ist ein Parasit, der die Bienen beinahe schon so lange plagt, wie ich Imker bin. Nur in den ersten Jahren hatte ich Bienen ohne Varroa-Milben und konnte ohne diese Plage imkern.

Mit der Varroa kam ein Jahre-langes Lernen und Testen, wie man dem Parasit derart zu Leibe rücken kann dass

  • der Honig nicht beeinträchtigt wird
  • die Bienenvölker nicht geschädigt werden
  • der Befall so gedrosselt wird, dass die Bienenvölker überleben können.


  • Um den Honig nicht zu beeinträchtigen können Behandlungsmaßnahmen, die irgendwelche Gerüche, oder sonstige Mittel, die in den Honig gelangen könnten nur außerhalb der Erntezeit durchgeführt werden. Die beste Zeit, mit Mitteln zu behandeln ist daher der erste Tag nach dem Abschleudern. Die nächste Schleuderung findet dann nämlich frühestens Ende Mai, Anfang Juni statt. Bis dahin sind alle evtl. eingebrachten Fremdgerüche aus dem Honig verschwunden. Darüber hinaus ist es ziemlich sicher, dass Honig, der sich Anfang August noch im Stock befindet über den Herbst, Winter und den Frühling von den Bienen restlos verbraucht wird. Damit sind also auch Rückstände, die evtl. in den Honig gelangen könnten bei der ersten Schleuderung im nächsten Jahr nicht mehr im Stock vorhanden.

    Um die Bienenvölker nicht zu schädigen ist die Behandlung immer so einzurichten, dass zwar die möglichst größte Menge an Milben aus dem Volk entfernt wird, dabei aber möglichst wenig Bienen zu schaden kommen. Dies ist nicht einfach, denn alle Mittel, die auf die Milben wirken, wirken ja auch auf die Bienen, da die Milben ja mit den Bienen im gleichen Stock zusammen leben.

    Dabei muss beachtet werden, dass der Befallsgrad so weit zurückgedrängt wird, dass die Bienenvölker ohne weitere Behandlung das ganze Jahr, bis zur nächsten Behandlung überleben können.

    Ausgehend von der Tatsache, dass sich die Varroamilben in der Zeit in der die Bienen brüten monatlich verdoppeln, sollten nach der Behandlung höchstens noch 100 Milben im Volk sein.

    Als Mittel meiner Wahl kommt in meinem Bienenstand nach der Abschleuderung Ameisensäure zum Einsatz. Ameisensäure (AS) ist in Struktur und Aufbau dem Bienengift am ähnlichsten und befindet sich, da ja die Bienen diese Säure auch ständig "absorbieren" sowieso in gewissen Mengen immer im Stock und damit natürlicher Weise auch im Honig. Die überschießende Menge, die bei der Varroabehandlung ins Bienenvolk eingebracht wird, verdampft relativ schnell, und verflüchtigt sich auch wieder aus dem Honig und dem Winterfutter, sodass davon im kommenden Honig des nächsten Jahres nichts mehr vorhanden ist.

    Nach vielen Versuchen und Fehlschlägen, hat es sich bewährt, dass ich meinen Völkern (auf zwei Zargen) jeweils 80 ml 60%ige AS verabreiche. Den gleichen Effekt erzielt man auch mit 60 ml 80%iger AS, ist aber glaube ich nicht erlaubt. Die Wirkung ist jedenfalls die gleiche, womit man also getrost die Behandlung mit 60%iger AS durchführen kann.

    Die AS fülle ich hierzu mit einer Spritze in eine kleine Falsche mit Tropfeinrichtung, das man im Fachhandel beziehen kann und stelle dieses Kopf-über auf einen ca. 10x10 cm großen Docht (gepresste Pappe, ca 1 mm dick), die man ebenfalls im Fachhandel beziehen kann auf die Rähmchen der oberen Zarge. Die AS tropft so innerhalb ein bis zwei Tagen aus der Flasche auf den Docht und verdunstet dort. Damit die AS im Volk auch richtig wirken kann, stelle ich auf die obere Zarge noch eine Leerzarge und verschließe diese mit einem Deckel. Zusätzlich bringe ich noch am Flugloch eine Verengung an, sollte das Volk Dieses nicht mehr ganz belegen. Nach zwei, oder auch nach drei, spätestens nach vier Tagen entferne ich das Ganze wieder.

    Fütterung

    An die Stelle der AS-Zarge kommt nun die Futterzarge und es wird über ca. 3 Wochen langsam aufgefüttert.

    Durch den Anbau der Blumenäcker durch die Landwirte und durch die Nutzung meines Deckenkrans hat sich die Fütterung meiner Bienen in den letzten Jahren komplett gewandelt.
    Während ich früher jedem Volk möglichst die gleiche Menge an Api-Invert fütterte, ist heute der Hauptbestandteil des Winterfutters der Honig aus den Blumenäckern.
    Nur noch kleine Mengen an Futter gebe ich den Völkern zusätzlich zu diesem Honig. Aufgrund der relativ geringen Mengen, die ich noch zufüttern muss kann ich Honig verwenden, den ich während des letzten Jahres als Abschaumhonig bei der Abfüllung meines Honigs übrig hatte. Sollte noch mehr Futter von Nöten sein, füttere ich Blütenhonig. 2016 bin ich sogar komplett ohne Api-Invert ausgekommen.

    Folgender Ablauf bestimmt den Verlauf der Fütterung.
    Zunächst wiege ich alle Völker, nachdem ich diese mit dem Futterzargen bestückt habe. Die Wiegung erfolgt, wie ich sie auch bei den Gewichtsverläufen über die Jahre beschrieben habe, indem ich mittels meines Deckenkrans und einer Federwaage die Völker am hinteren Ende der Beute anhebe und dann das Gewicht ablese. Dieses Gewicht fließt, wie alle Wiegungen in die Jahrestabelle mit ein. Bei der Wiegung auf diese Art erhalte ich nicht das tatsächliche Gewicht der Beute, sondern lediglich ca. die Hälfte, wobei Beute und Futterzargen enthalten sind. Dieses Gewicht rechne ich nach der Formel

    (abgelesenes Gewicht-(Zargenzahl*abgelesenes Leerzargengewicht))*Faktor)

    um und erhalte so annähernd das tatsächliche Gewicht an Bienen und Honig für jeden Stock.

    Hat nun bei dieser Wiegung ein Volk ein relativ hohes Gewicht, benötigt es wenig bis gar kein Futter. Hat ein Volk wenig Gewicht, wird es gefüttert. Die Völker werden nun mit Honig so lange gefüttert, bis ein zwei-Zargen-Volk am Haken möglichst 23,0 kg wiegt. Ein ein-Zargen-Volk sollte um die 12,0 kg am Haken erreichen. Nach meinen Erfahrungen entspricht hierbei das Gewicht am Haken beinahe dem tatsächlichen Gewicht an Bienen und Honig im Volk.

    Ich habe in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass Völker, die überfüttert wurden, also nach der Fütterung am Haken 27,0 kg oder mehr wogen, in der Zeit nach der Fütterung bis zum November das überschüssige Gewicht bis auf einen Wert nahe 23,0 kg abbauten. Völker, die ich unter der 23,0 kg-Marke, beispielsweise nur bis 17,0 kg aufgefüttert hatte, haben in der Zeit nach der Fütterung ihr Gewicht (bei vorhandener Tracht) weiter erhöht und kamen ebenfalls der 23,0 kg - Marke nahe. Der Bien selbst hat mir also im Laufe der Jahre diesen Wert als Auffütterungsgewicht vorgegeben.

    Man muss dabei allerdings wissen, dass die Versorgung mit der eben genannten Menge für die Völker kein "Schlaraffenland" darstellt, in dem sie über die Winterzeit im Überfluss schwelgen können. Es ist eher eine Futtermenge, die eine Balance zwischen Menge und Risiko darstellt und die Bienen über die Winterzeit und den Frühling so ernähren kann, dass bei Beginn der Vollblüte im nächsten Frühjahr das Futter restlos aufgebraucht ist.

    Aufgrund dieser Tatsache muss ich im Frühjahr darauf achten, dass ich bei schlechter Witterung im April evtl. schnell Honig nachfüttern kann. Wird dies verpasst, läuft das Volk Gefahr im April noch zu verhungern. Auch diese Notwendigkeit wird im Frühling durch wiegen der Völker festgestellt.

    Ein Blick in die Völker ist bei diesem Verfahren nicht notwendig. Ich bin jederzeit über die vorhandene Futtermenge jedes Volkes informiert und kann eingreifen. Dieses Verfahren erspart mir inzwischen komplett die Ausgaben, die ich früher für das Winterfutter hatte. Der einzige Geld-werte Aufwand, den ich rein rechnerisch habe ist der Wert für den Honig, den ich an die Bienen verfüttere und dadurch nicht verkaufen kann.
    Da ich aber im allgemeinen mehr Blütenhonig ernte, als ich verkaufen kann ist dies kein Problem. Die Menge beschränkt sich hierbei auch meistens auf einen bis zwei Eimer Honig, also ca 30,0 kg.

    Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist die Tatsache, dass in den Bienenvölkern zu keiner Zeit etwas anderes, als Honig ist. Die Verfremdung meines geernteten Honig durch Zuckerwasser, das die Bienen im Winter nicht verbraucht haben ist also ausgeschlossen.

    Zweite Behandlung mit Ameisensäure

    Erst im September, am besten innerhalb der ersten zwei Wochen, führe ich die zweite Bekämpfung der Varroa-Milbe mit Ameisensäure durch.

    Wenn die erste Behandlung direkt nach dem Abschleudern im Juli erfolgt ist, hatte das Volk bereits während der Zeit der Auffütterung im August gute Voraussetzungen, Nachwuchsbienen für den Winter aufzuziehen. Da die Ameisensäure das einzige Mittel ist, das durch die Verdeckelung der Brutwaben bis in die Zellen wirkt, fallen noch Wochen nach der ersten Behandlung die dort abgetöteten Milben auf das Bodenbrett. Auf der Boden-Einlage ist die Zahl der abgefallenen Milben leicht festzustellen. Ich habe dies im Menüpunkt Varroamilbe ausführlich beschrieben.

    4-6 Wochen nach dieser ersten Behandlung stoppt dann der Milbenfall und man erreicht mit einer dann ausgeführten Folgebehandlung die meisten der noch verbliebenen Milben im Bienenvolk.
    Vor allen AS-Behandlungen sollte man aber unbedingt einen Blick auf die kommende Wetterlage werfen. Bei zu kühler Witterung verdunstet die Säure nicht und bei zu warmer Witterung können Ausfälle von Königinnen die Bienenvölker zerstören. Günstig ist eine Schönwetterperiode von 3-5 Tagen, während der trockenes Wetter mit Durchschnittstemperaturen um die 20 - 25°C vorherrschen. Solche Wetterlagen sind im September noch zu erwarten. Ab Oktober werden dann Wetterlagen, die eine AS-Behandlung ermöglichen seltener.

    Ein weiterer Vorteil der zweiten Behandlung in den ersten beiden Septemberwochen liegt darin, dass die Bienen im September noch stark brüten und den Großteil der Winterbienen erzeugen. Kann diese Brut ohne, oder mit nur geringer Belastung durch die Varroa in den Zellen heranwachsen, ist dies für die Bienenvölker der beste Garant, sicher über den Winter zu kommen.

    Behandelt man schon Ende Juli und Anfang August zwei mal mit AS, muß im September trotzdem noch eine weitere Behandlung erfolgen.

    Die Septemberbehandlung ist unbedingt erforderlich weil die meisten Völker, die aufgrund der Varroa-Milbe absterben, im August und September zusammenbrechen. Die absterbenden Sommerbienen schwächen die Völker ohnehin. Auf den noch wenigen Winterbienen "sammeln" sich dann die massenhaft vorhandenen Milben. Absterbende Bienen tragen dann am Körper zahlreiche Milben in Bienenvölker ein, die in der Umgebung des absterbenden Volkes stehen. Sie betteln sich dort mit einem Futtertropfen, den sie von den Vorräten ihres Stockes mitbringen ein, um ein neues Zu-Hause zu finden.

    Besonders an einem Bienenstand sind daher beim Zusammenbruch von Völkern die Nachbarvölker durch Invasionsdruck gefährdet, da auf diese Weise dort die Milbenzahlen wegen der eingetragenen Milben der absterbenden Völker rasant ansteigen kann. Dies hätte dann das Absterben der verbleibenden Völker zur Folge. Eine Spirale, die einen ganzen Bienenstand innerhalb weniger Monate auslöschen kann.

    Behandelt man in der zweiten Septemberwoche, wirkt die AS noch einige Tage, bis zu einer Woche im Bienenstock nach. Nach dieser Zeit sollte die größte Gefahr, des Invasionsdrucks vorüber sein.

    Die abfallenden Milben werden auch bei dieser Behandlung wieder gezählt und notiert. Nur Völker, die im Oktober noch stärkeren Milbenfall aufweisen, müssen evtl. im Winter noch einmal mit einem anderen Mittel nachbehandelt werden. Allerdings habe ich bei den vergangenen Nachbehandlungen, die ich im Dezember durchgeführt habe meist festgestellt, dass dann nur noch wenige Milben aus den Völkern herauszubringen sind. Wenn die Juli- und Septemberbehandlung volle Erfolge sind, können die Bienen das folgende Jahr bis zur nächsten Behandlung mit großer Wahrscheinlichkeit überstehen. Ein zusätzlicher Bruch der Vermehrungsrate der Varroamilbe wird ja bereits im Mai mit der Entnahme von Drohnenwaben erreicht.

    Nach der letzten AS-Behandlung werden noch bis Mitte Oktober die abfallenden Milben kontrolliert. Mitte Oktober stelle ich durch die letzte Wiegung des gesamten Bestandes den abschließenden Zustand der Völker vor Eintritt der trachtlosen Zeit fest.

    Danach, wenn Ende Oktober oder Anfang November die ersten Nachtfröste eingetreten sind, entferne ich von den Beuten die Unterböden. Miene Beuten haben neben dem Kunststoff-Schieber, auf dem sich während des Jahres das Gemüll und bei der AS-Behandlung die Milben sammeln noch ein Fliegengitter als Unterboden. Durch die Entfernung des Kunststoffschiebers sind dann die Völker nach unten praktisch völlig offen. Das Gemüll fällt durch das Gitter dann völlig aus der Beute heraus und zieht so keine Wachsmotten oder anderes Ungeziefer an. Außerdem bewirkt es eine leichte Abkühlung der Innenräume der Beuten. Bienenvölker, die ab den ersten Nachtfrösten kühl sitzen gehen schneller aus der Brut und benötigen daher weniger Winterfutter.

    Das Überleben auf Sparflamme ist so besser gewährleistet.